Hebamme – Nach der Geburt

Wochenbett, Nach der Geburt, Beratung

Wochenbett

Als Wochenbett wird die erste Zeit nach der Geburt bezeichnet, in der die Mutter die körperlichen und seelischen Umstellungs- und Heilungsprozesse bewältigt und sich die Eltern-Kind-Bindung intensiviert. Die Eltern lernen das Neugeborene, seine Bedürfnisse und Persönlichkeit kennen.

In den ersten zwölf Wochen nach der Geburt des Kindes haben Sie gesetzlichen Anspruch auf die Wochenbettbetreung durch eine Hebamme. In den ersten zehn Tagen komme ich als Hebamme im Regelfall täglich zu Ihnen nach Hause. In den folgenden Wochen finden Hausbesuche nach Bedarf statt.

Ich beobachte den normalen Wochenbettverlauf und unterstütze beim Stillen. Zudem gebe ich Hilfestellung in Problemsituationen wie etwa der verzögerten Rückbildung der Gebärmutter, bei Wundheilungsstörungen oder auch Stillschwierigkeiten. Beim Kind beobachte ich die gesamte Entwicklung. Dazu gehört das Trinkverhalten ebenso wie die Nabelabheilung sowie alle anderen Anpassungsvorgänge.

Natürlich berate ich außerdem zu allen Fragen der Säuglingspflege und zu allem, was für die „neugeborene Familie“ von Bedeutung ist. Ernährung, Tragen, Stillen, Schlafen, Bindung oder die Veränderung der Paarbeziehung können mögliche Beratungsthemen sein. Hebammen sind die Expert:innen für den physiologischen Verlauf von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit. Bei Bedarf leite ich deshalb an eine entsprechende fachärztliche oder therapeutische Einrichtung oder Beratungsstelle weiter.

Bis zum Ende der Stillzeit ist die Hebamme Ansprechpartnerin bei Stillfragen. Sie darf zudem acht weitere Hausbesuche oder telefonische Beratungen durchführen. Auch nicht stillende Mütter können sich bis zum Ende des 9. Lebensmonats bei Fragen zur Ernährung des Säuglings durch ihre betreuende Hebamme beraten lassen.

Betreuung nach ambulanter Geburt

Haben Sie sich für eine ambulante Geburt im Geburts- oder Krankenhaus entschieden, gehen Sie bei unauffälligem Verlauf schon wenige Stunden nach der Geburt wieder nach Hause. Der erste Wochenbettbesuch der Hebamme findet in der Regel am Tag der Geburt statt. Bei Bedarf kann auch ein weiterer Besuch am selben Tag erfolgen.

Still- und Laktationsberatung

Stillen hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind. Es ist ein wichtiger Bindungsbaustein und erfüllt die Bedürfnisse eines Babys auf vielen Ebenen. Daher ist die Begleitung der Stillbeziehung wesentlicher Bestandteil der Wochenbettbetreuung. Auch darüber hinaus kann die Hebamme bis zum Ende der Abstillzeit bei Stillschwierigkeiten oder bei Beratungsbedarf kontaktiert werden.

Aufgrund meiner Ausbildung zur Still- und Laktationberaterin IBCLC kann ich auch in besonderen Situationen oder bei gravierenderen Schwierigkeiten in der Stillzeit gezielt und kompetent helfen. Ich berate auch zur Einführung von Beikost. Die Konsultation einer Still-und Laktationsberaterin wird in Deutschland nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Weitere Informationen zu den Kosten finden Sie hier unter Kostenübernahme.

Rückbildungsgymnastik

Schwangerschaft und Geburt stellen eine besondere Herausforderung für den Beckenboden und die umgebende Muskulatur da. Die Stabilität unserer Körpermitte wirkt sich vielfältig aus, nicht nur wenn wir Kinder kriegen. Die Auswirkungen einer instabilen Körpermitte sind weitreichend – von Rückenschmerzen über Inkontinenz bis hin zu Senkungsbeschwerden oder einem Gebärmuttervorfall. Deshalb geht es in der Rückbildungsgymnastik vor allem darum, die Körpermitte wieder zu kräftigen. Und nicht darum, „zurück“ zur alten Figur oder zum Körpergewicht vor der Schwangerschaft zu kommen. Es geht nicht ums sportliche Auspowern oder das „Optimieren der Problemzonen“. Das Stärken der Körpermitte ist die Basis für alle weiteren Aktivitäten, sowohl im Alltag als auch sportlicher Natur. Und der Rückbildungskurs ist nur ein kleiner Anfang. Um den Beckenboden sollte man sich zeitlebens gut kümmern, damit er einen gut durchs Leben trägt.

Im Wochenbett zeige ich erste Übungen und gebe vor allem Hinweise für einen beckenbodenfreundlichen Alltag. Im Rückbildungsgymnastikkurs werden aufeinander aufbauende Übungen zur Kräftigung der Körpermitte vermittelt. Damit wirklich Zeit und Raum bleibt, sich auf den eigenen Körper zu konzentrieren, ist es empfehlenswert, möglichst ohne Baby zu trainieren. Natürlich ist das nur möglich, wenn das Baby gut versorgt ist. Das ist organisatorisch nicht immer machbar. Deshalb werden auch Rückbildungskurse angeboten, zu denen Mütter ihre Kinder mitbringen können.